Nachdem wir mit viel Verspätung in der Hauptstadt Uruguays (Montevideo) landen wartet der nächste „Zeitfresser“ auf uns 🙂 . Wir erreichen die Halle für die Passkontrolle und vor uns warten bereits gefühlt 300 Menschen auf ihren Einreisestempel. Wir schließen uns also der Warteschlange an und verbringen nochmal zweieinhalb Stunden mit Warten und geduldig sein – das ist das 1. Mal das wir soviel Zeit für diese Formalitäten benötigen. Naja, irgendwann ist auch das geschafft und wir sind auf den Weg zum Hostel. Dort angekommen laden wir unser Gepäck ab und machen uns bei schönem Wetter gleich wieder auf den Weg. Wir laufen zum Strand um auf der „Rambla“ (= Allee) das bunte Treiben zu beobachten. Auf dem Weg zum Hostel glich Montevideo (mit 3.3 Mio. Einwohner) einer Geisterstadt – keine Autos, keine Menschen! Aber nun wissen wir wo alle sind. Die ganze Stadt tummelt sich bei Sonnenschein am Strand bzw. in den Parks, trinkt Mate-Tee und lässt alle viere gerade sein. Das scheint uns als äußerst sinnvoll und so schließen wir uns dieser Tätigkeit an 🙂 . Gegen Abend kochen wir uns mal wieder eine pikante Penne all’arrabbiata und lassen den Tag gekonnt mit einem uruguayischen Bier ausklingen. Am Folgetag schließen wir uns einer kostenlosen Stadtbesichtigung (= Free City Walking Tour) an und erfahren so das ein oder andere Interessante von Montevideo und auch Uruguay. Nach der Tour ziehen wir alleine durch die Straßen bis uns die Lust verlässt und wir wieder gen Hostel laufen.

Am nächsten Tag starten wir, nach einem ausgedehnten Frühstück, gen Colonia del Sacramento. Diese schöne alte Stadt aus dem 16. Jahrhundert am Río de la Plata gehört zum Weltkulturerbe und soll unser Gastgeber für die Nacht sein, bevor es am nächsten Tag mit der Fähre gen Buenos Aires geht. Der Ort ist wirklich herrlich, idyllisch, klein und lädt mit seinen vielen schmalen Kopfsteinpflastergassen zum flanieren ein. Nach einem ausgedehnten Rundgang durch den Ort, wobei es viel zu entdecken gibt, lassen wir uns in einem versteckten Kaffee nieder und genießen das Torten- und Kaffeeangebot im bezaubernden Ambiente. Abgerundet wird dieser entspannte Tag durch eine kleine Pizzeria, welche sich im Ranking um die beste Weltreisepizza ihren Platz in der Hitliste verdient :-). Wir haben zwar jetzt nicht super viel von Uruguay gesehen aber das was wir gesehen haben hat uns gut gefallen und mal schauen, vielleicht kommen wir irgendwann mal wieder, wer weiß …

Nun heißt es „Leine los“ und ab nach Argentinien. Mit der Fähre erreichen wir, nach einer Stunde Überfahrt auf dem Río de la Plata, die Hauptstadt von Argentinien – Buenos Aires. Da wir nicht, wie die meisten Hotelgäste, das Privileg genießen abgeholt zu werden, gehen wir los zur U-Bahn Station. Das laufen ist sofern gut, denn wir brauchen noch argentinisches Geld. So laufen wir auf unserem Weg jede Bank an, doch leider sind die meisten Automaten leer! Wie wir später erfahren ist dies ein Problem in Argentinien. Es sind sehr viele 100 Peso-Scheine im Umlauf und damit werden die Geldautomaten bestückt, leider sorgt das dafür, dass wenn die Leute etwas mehr Geld holen nach 20-30 Personen Schluss ist, denn dann ist der Automat leer 🙂 . Naja in der U-Bahn Station finden wir dann einen Automaten mit ein paar Scheinen um wenigstens bis zum Hostel zu kommen 🙂 . Das Hostel liegt im schicken Stadtteil „Palermo“, der ziemlich bunt & jung wirkt. Die Stadt gefällt uns auf Anhieb – die alten, europäisch geprägten Häuser, die schmalen Straßen die von Bäumen gesäumt werden und das milde Klima gepaart mit etwas frischen Wind = eine perfekte Mischung. Die nächsten zwei Tag schauen wir uns viel von der Stadt an. Zum Einen mit einer „Free City Walking Tour“, wo wir mehr über die Kultur und das Wesen der Stadt erfahren und zum Anderen auf eigene Faust, wo wir das besuchen was uns gefällt z.B. den „Jardín Botánico” (= Botanischer Garten). Da wir das gute Fleisch Argentiniens nicht an uns vorbeiziehen lassen wollen, lassen wir es am letzten Abend krachen. Wir können einen Tisch in der Top Adresse, was Fleisch angeht, ergattern. Hier wird ausschließlich Angus Rind/Stier angeboten welcher mindestens 3 Jahre alt ist und zwischen 450 – 480 kg auf die Waage bringt. Ein Stück (circa 500g) von dem Dickerchen landet auf unserem Teller gepaart mit einem argentinischen Rotwein. Für diejenigen die Fleisch mögen – es war ein Gedicht und ist förmlich zergangen auf der Zunge 🙂 ! Einen besseren Weg als der Stadt „good bye“ zu sagen hätten wir nicht wählen können und so kullern wir zum späten Abend durch die belebten Straßen zurück zu unseren Hostel.

Am nächsten Vormittag steigen wir ins Flugzeug und fliegen in den Norden von Argentinien nach Puerto Iguazú um den Iguazú-Wasserfällen die Ehre zu erweisen. Diesmal klappt alles recht fix mit dem Flug und so befinden wir uns schon zum frühen Nachmittag in unserem idyllischen Hostel. Wir nutzen den restlichen Tag um uns die Gegend anzuschauen, unseren Trip am nächsten Tag zu organisieren und hüpfen in den Pool, welcher sehr klein aber richtig kalt ist. Am nächsten Morgen geht´s beizeiten mit dem Bus zum „siebten Weltwunder“, den Iguazú-Wasserfällen. Die Wasserfälle sind höher als die Niagara- und breiter als die Victoria Wasserfälle. Unser erster Weg führt zum „Garganta del Diablo“ dem Teufelsrachen. Dort stürzen die Wassermassen mit einem lauten Grollen in die Tiefe sodass ein Wassernebel erzeugt wird der einem die Sicht zum Boden verwehrt – der Schlund das Teufels 🙂 . Man kommt sich seeehr klein vor, wenn man am Abgrund steht und in den Schlund blickt. Als wir richtig klitschnass sind verlassen wir diese Naturgewalt. Nun schauen wir uns den restlichen Teil des Nationalparks, mit seinen 275 Wasserfällen an, welche nicht weniger spektakulär sind. Am späten Nachmittag sind wir gefüllt mit Eindrücken und treten den Weg zum Hostel an, wo wir erst einmal die Beine hoch legen. Am Abend finden wir noch einen schönen lokalen Food-Court wo wir uns, mit Ria aus unserem Hostel, niederlassen und der landestypischen Küche frönen. Ria, wir wünschen dir viel Spaß auf deinem restlichen Trip und einen guten Start in der USA. Wir kommen dich (später mal) in Wisconsin besuchen 🙂 . Am nächsten Morgen machen wir uns dann alle auf den Weg – für Ria geht’s nach Salta und wir verlassen Argentinien. Mit dem Taxi geht’s erst an die argentinische- und dann an die brasilianische Grenze. Stempel abholen und weiter zum Flughafen um die Ecke von wo wir nach Sao Paulo fliegen.

Nach einer Flugzeit von gut eineinhalb Stunden erreichen wir den Flughafen von Sao Paulo und nachdem es uns gelingt diesen zu verlassen machen wir uns auf den Weg zum Hostel. Dieses ist im schönen Viertel „Vila Madalena“ gelegen und erst vor kurzem eröffnet worden. Nachdem wir unser Gepäck verstaut und uns das stylische Hostel – welches aus der Zeitschrift „schöner Wohnen“ kommen könnte – angeschaut haben, lassen wir den Tag bei einem guten & günstigen Essen ausklingen. Die nächsten zwei Tage ziehen wir mit den „Free Walking Touren“ durch die Straßen der Stadt. So haben wir die Gelegenheit die angesagten, die geschäftlichen und die alten Teile der Stadt zu entdecken, ohne Gefahr zu laufen in die Viertel zu geraten die man lieber nicht betreten sollte! Natürlich lassen wir dabei Claudi’s Geburtstag nicht ausfallen – wann kommt man nochmal dazu in Sao Paulo zu feiern. Wer Claudi kennt weiß, es gibt nur ein Essen was zu ihrem Geburtstag in Frage kommt…na klar, PIZZA 🙂 . Wir besuchen die älteste und nach Aussage der Ortsansässigen beste Pizzeria der Stadt und werden nicht enttäuscht. Das Essen ist mega köstlich und wir mehr als zufrieden als wir den Heimweg antreten. Unsere Zeit in Südamerika neigt sich nun dem Ende entgegen und das Herz wird uns ein wenig schwer. Wir hatten eine tolle Zeit hier, haben viele tolle Menschen kennengelernt und die unfassbar schöne Natur hat uns mehr als einmal die Worte geraubt. Auch wenn wir nicht jedes Land bis in den letzten Zipfel entdeckt haben, so konnten wir überall unsere Eindrücke sammeln und können sagen: Wir kommen wieder!

Gegen 2 Uhr in der Früh am 17.11. startet unser „Flugmarathon“ gen Südafrika, wo wir am 18. gegen 8 Uhr landen. Dazwischen machen wir noch Stopp in Togo (Lomé), Äthiopien (Addis Abeba), Johannesburg (Südafrika) und irgendwann erreichen wird dann, nach 22 Stunden reiner Flugzeit, Kapstadt. Doch wie es dort weiter geht gibt es beim nächsten Mal… Bis bald.

 

Uruguay – Argentinien – Brasilien … 3 Länder und viele Erlebnisse

2 Gedanken zu „Uruguay – Argentinien – Brasilien … 3 Länder und viele Erlebnisse

  • 20. Dezember 2016 um 20:22
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    Merry Christmas ihr lieben. Die Zeit rennt momentan und am Samstag ist es soweit-Knecht Rubrecht geht auf Hausbesuch. Bei den Bildern fällt es wirklich schwer in Weihnachtsstimmung zu kommen. Bei den vielen schönen Momenten und Eindrücken ist das auch nicht schwer. Macht euch noch eine schöne Zeit und bis demnächst. Lasst euch drücken.

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  • 23. Dezember 2016 um 13:46
    Permalink

    Nun aber schnell nach Hause, morgen ist schon Heiligabend und dann wartet man ja auf Euch!

    Schöne Weihnachten, wo immer Ihr jetzt gerade seid… und vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder in DD oder So/Wedo

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